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08.04.2021

Hochlauf hält an

Jedes fünfte Fahrzeug, das im Januar und Februar 2021 zugelassen wurde, war ein Elektrofahrzeug. Der Anteil der „Stromer“ an den Neuzulassungen hat sich damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fast verdreifacht. Auch der Ausbau der privaten Ladeinfrastruktur nahm Fahrt auf.

Bild: Pixabay – paulbr75

Es gibt in der Corona-Pandemie nicht viele gute Nachrichten, der Hochlauf der Elektromobilität aber gehört zweifelsohne dazu. Denn die Zahl der Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen steigt, nicht zuletzt aufgrund der von der Bundesregierung beschlossenen Förderung beim Kauf eines elektrisch angetriebenen Fahrzeugs. Das bestätigt ein Blick auf die Neuzulassungen in den ersten beiden Monaten dieses Jahres.

216 Prozent Plus
Laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) wurden bis Ende Februar 2021 insgesamt 77.096 Fahrzeuge mit Elektroantrieb zugelassen, das entspricht 21,6 Prozent der Neuzulassungen im Januar und Februar 2021. Im Vorjahreszeitraum waren es nur 32.674 „Stromer“, die einen Anteil von 6,7 Prozent an den Neuzulassungen hatten. Damit ist in nur zwölf Monaten der Anteil der E-Fahrzeuge an den Neuzulassungen um 216 Prozent gewachsen. Eine erfreuliche Entwicklung, die hoffen lässt, dass das von der Bundesregierung formulierte Ziel von sieben bis zehn Millionen Elektrofahrzeugen in Deutschland bis 2030 erreicht werden kann.  

Private Ladeinfrastruktur wächst
Gleichzeitig kam trotz Corona-Pandemie der Ausbau der privaten Infrastruktur ein großes Stück voran. Zu den Treibern gehört auch hier ein Förderprogramm: 900 Euro schießt der Staat seit Herbst 2020 für den Kauf einer Wallbox beziehungsweise die Installation eines Ladepunktes zu. 300 Millionen Euro hatte die Bundesregierung zunächst über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bereitgestellt. Aufgrund der großen Nachfrage – bis Ende Februar 2021 wurden mehr als 300.000 Ladepunkte beantragt. Das entspricht einem Volumen von rund 270 Millionen Euro – wurde der Fördertopf vor wenigen Wochen dann noch einmal um 100 Millionen auf nun 400 Millionen Euro aufgestockt.

Förderung für KMU
Parallel dazu hat Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Andreas Scheuer, Ende März 2021 ein weiteres Förderprogramm aufgelegt, das sich an kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) – aufgerufen sind beispielsweise der Einzelhandel, kleine Stadtwerke oder auch kommunale Gebietskörperschaften – richtet und das KMU beim Aufbau von Ladeinfrastruktur unterstützen soll. Das Förderprogramm läuft vom 12. April bis Ende 2021 (Windhund-Verfahren); es werden bis zu 80 Prozent der Investitionskosten übernommen.  

Nicht zu lange warten
Elektrohandwerkliche Unternehmen können  Kunden auf die Sonderkonditionen aufmerksam machen mithilfe der oben genannten Förderprogramme für die Errichtung privater Ladeinfrastruktur werben. Da bei dem 900-Euro-Förderprogramm die erforderlichen Nachweise binnen neun Monaten zu erbringen sind, um in den Genuss einer Förderung zu kommen, empfiehlt der ZVEH all‘ jenen, die den Kauf eines E-Fahrzeugs beziehungsweise die Installation eines Ladepunkts planen, sich möglichst schnell zu entscheiden. Hintergrund ist, dass es bei einigen Wallbox-Herstellern Pandemie-bedingt zu Lieferproblemen kommen kann. Zwar reichen in den meisten Fällen neun Monate für Antragstellung und Installation aus. Es gibt aber auch Fälle, wo es eng werden kann, etwa, weil die Wallbox eine außergewöhnlich lange Lieferfrist hat oder, weil vor der Installation zunächst eine Erweiterung des Hausanschlusses notwendig ist.

Quelle: KBA / BMWi /ZVEH

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